Durch die Sprengstoffproduktion sowie durch Delaborierung, Demontage und Bautätigkeiten in der Nachkriegsphase kam es zu Schadstoffeinträgen in Boden und Grundwasser. Fragen zu möglichen Gesundheitsgefährdungen, die von den Rückständen der Sprengstoffproduktion ausgehen könnten, wurden lange Zeit nicht gestellt.
Anfang der 1990er Jahre war der Boden in unterschiedlicher Höhe mit sprengstoffspezifischen Schadstoffen belastet (i.W. Mono-, Di- und Tri-Nitrotoluole sowie deren Abbauprodukte). Die Belastungen lagen sowohl diffus verteilt als auch konzentriert in Belastungsschwerpunkten vor. Eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit (z.B. durch direkten Kontakt oder Aufnahme über Pflanzen) war punktuell nicht auszuschließen.
Im Abstrom des DAG-Geländes befanden sich 29 bis zu 150 m tiefe Förderbrunnen zur Trinkwassergewinnung. Die festgestellten Grundwasserbelastungen mit sprengstofftypischen Verbindungen zeigt, dass eine Grundwassergefährdung besteht.
Eine langfristige, wirksame Sanierung war daher erforderlich.
Eine Chronik und historische Fotos ab 1938 zum Rüstungsstandort Stadtallendorf
Lage
100 km nördlich von Frankfurt
Größe
400 ha
Nutzung
Mischnutzung Wohnen, Gewerbe und Industrie, Umnutzung von Produktionsgebäuden
Einwohner
Etwa 4.500 von 21.000 Einwohnern leben auf ehemals kontaminierten Flächen.
Industrie
12 von 14 wichtigen Firmen befinden sich auf ehemals kontaminierten Flächen.
Arbeitsplätze
Ca. 8.000 der in Stadtallendorf Beschäftigten arbeiten auf ehemals kontaminierten Flächen.